Broschüre Forensik

Informationen für Angehörige von Patientinnen und Patienten in stationärer Behandlung in der forensischen Psychiatrie

Angehörig sein bedeutet nicht bloss in familiärer Beziehung zueinander zu stehen. Wir verstehen Angehörige als Menschen, die in einer bedeutsamen Beziehung zu der erkrankten Person stehen und Anteil an deren Leben haben – unabhängig eines Verwandtschaftsgrades.

Angehörige von Menschen, die an einer psychischen Störung leiden, sind stets auch mitbetroffen vom Leid des ihnen nahestehenden Menschen. Und deswegen vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Wenn ein nahestehender Mensch aufgrund einer psychischen Erkrankung mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist und in einer forensisch psychiatrischen Klinik untergebracht wird, kann das für die Familie, für Freunde und Bekannte eine sehr herausfordernde Situation sein. Die wenigsten Menschen sind mit den dann einsetzenden Mechanismen wie polizeiliche Untersuchung und Begutachtung vertraut. Die meisten wissen wenig über die gesetzlichen Grundlagen des Massnahmenvollzugs und erst recht nicht über den Alltag in einer forensischen Klinik. Dies kann schnell zu Ratlosigkeit oder dem Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein, führen.

Um Angehörigen hier eine erste Orientierung zu ermöglichen, wurde diese Informationsbroschüre entwickelt. Sie gliedert sich im ersten Teil in fünf Kapitel, welche über die gesetzlichen Grundlagen, den Alltag in der forensischen Klinik, den Besuch in einer forensischen Klinik, den möglichen Anschluss nach einer stationären Behandlung in einer forensischen Klinik sowie über hilfreiche Adressen informieren.

Im zweiten Teil werden allgemeine und spezifische Belastungen Angehöriger von Patientinnen und Patienten in stationärer Behandlung in der forensischen Psychiatrie skizziert. Auch wenn, jede Geschichte einzigartig ist, lassen sich Themen ableiten, welche die meisten Angehörigen betreffen.