Unterstützung für Angehörige psychisch erkrankter Menschen – Jetzt informieren
Als Angehöriger oder Angehörige einer psychisch erkrankten Person stehen Sie oft vor grossen Herausforderungen. Angehörige.ch bietet Unterstützung für Angehörige psychisch erkrankter Menschen – mit einer übersichtlichen Sammlung an Angeboten aus dem Netzwerk NAP (Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie). Hier finden Sie wertvolle Informationen und Beratungsangebote von Psychiatrien in der Schweiz, die dabei helfen, Belastungen besser zu bewältigen und den Austausch mit anderen zu fördern.
Angehörigenberatungsstellen
Gibt es in Ihrer Familie eine psychisch erkrankte Person, und haben Sie Fragen zur Erkrankung? Vielleicht wissen Sie nicht, ob und wie Sie das Verhalten ansprechen sollen oder machen sich Sorgen, dass sich jemand selbst etwas antun könnte. Möglicherweise sind Sie auch unsicher, was die Erkrankung eines nahestehenden Menschen für Sie selbst bedeutet.
In all diesen Fällen sind wir für Sie da. Zögern Sie nicht, sich an die Angehörigenberatungsstelle in Ihrer Nähe zu wenden – ob telefonisch, per E-Mail oder für einen kostenlosen Gesprächstermin. Wir unterstützen Sie mit Rat und Tat.
Auch wenn der erkrankte Mensch nicht in Behandlung ist oder nicht in der betreffenden Einrichtung lebt, helfen wir Ihnen weiter. Auf der Karte unten finden Sie die Anlaufstelle in Ihrer Nähe. Bitte beachten Sie, dass die Beratungsstellen keine Notfalleinrichtungen sind und nur zu bestimmten Zeiten erreichbar sind.
Im Notfall wenden Sie sich an die Notfallnummer der Psychiatrischen Klinik in Ihrer Nähe oder an den Sanitätsnotruf 144.
Uster
In den letzten Jahren hat sich das Angebot an Beratungsstellen für Angehörige psychisch erkrankter Menschen stetig erweitert. Im Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie (NAP) ist ein Verbund von institutionellen Beratungsstellen entstanden, die mit festen Stellenanteilen arbeiten und nach einheitlichen Kriterien beraten. So sind zum Beispiel mindestens zwei Gespräche mit Fachpersonen kostenfrei und können auch anonym durchgeführt werden.
Zusätzlich zu den Beratungsstellen im NAP-Netzwerk gibt es noch weitere Anlaufstellen, die ebenfalls kompetente Hilfe für Angehörige bieten. Diese Beratungen können sich in ihren Angeboten unterscheiden. Wir empfehlen, sich direkt bei den Anbietern zu informieren, um mehr über die Dienstleistungen und eventuell anfallende Kosten zu erfahren.
Einige Beratungsstellen bieten ihre Hilfe auch per E-Mail oder Telefon an und stehen Interessierten aus allen Kantonen zur Verfügung. Wir sind für Sie da, egal, wo Sie sich befinden, und unterstützen Sie dabei, die richtige Hilfe zu finden.
Kinder als Angehörige
Kinder sind besonders betroffen, wenn ein Elternteil psychisch erkrankt, da dies das kindliche Erleben, die Entwicklung und das Zusammenleben stark beeinflussen kann. Es gibt mittlerweile viele Studien, die zeigen, wie sich die Erkrankung eines Elternteils auf die Entwicklung von Kindern auswirken kann. Diese Studien betonen auch, wie wichtig spezielle Unterstützungsangebote sind.
Gerade in solchen Situationen ist es wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen, um den betroffenen Kindern zu helfen, besser mit den Herausforderungen umzugehen. Es gibt viele Beratungsangebote, die auf die Bedürfnisse von Kindern und ihren Familien abgestimmt sind. Wir sind für Sie da und unterstützen Sie, die richtige Hilfe zu finden.
- Kinder von Eltern mit einer psychischen Erkrankung haben ein 3-bis 7x höheres Risiko selbst psychisch zu erkranken.
- 18% der Eltern mit minderjährigen Kindern sind in der Schweiz psychisch erkrankt.
- 66% aller Kinder psychisch erkrankter Eltern erkranken entweder selbst oder fühlen sich zeitlebens belastet.
(Kinderseele Schweiz, 2022)
Kinder wurden früher oft als die „vergessenen Angehörigen“ in der psychiatrischen Versorgung bezeichnet. Zwar gibt es mittlerweile mehr spezialisierte Angebote für psychisch erkrankte Eltern und ihre Kinder, doch wird dieses Thema in vielen psychiatrischen Einrichtungen noch nicht ausreichend behandelt.
Oft sprechen Fachpersonen psychisch kranke Eltern nicht auf ihre Familiensituation an, obwohl Studien zeigen, dass der Behandlungserfolg in der Psychiatrie besser ist, wenn die Elternrolle ernst genommen wird (Lenz 2005).
Eltern können Hilfeangebote nur annehmen, wenn sie sich in ihrer Rolle als Eltern ernst genommen fühlen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sie die Behandlung aus Sorge um ihre Kinder frühzeitig abbrechen.
Viele Angebote sind auf kantonaler, regionaler oder kommunaler Ebene organisiert. Häufig sind die Sozialen Dienste die ersten Anlaufstellen, da sie in der Regel regional arbeiten und direkte Unterstützung vor Ort bieten.
Informationmaterial für Angehörige

Das Informationsmaterial soll Ihnen helfen, einen Überblick über Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten zu bekommen. Es soll Sie aber auch für Ihre eigene Befindlichkeit und Rolle als Angehöriger oder Angehörige eines psychisch erkrankten Menschen sensibilisieren und Sie ermutigen, Fragen zu stellen. Als betroffene Person sind Sie eine wichtige Bezugsperson und können eine zentrale Rolle bei der Bewältigung einer psychischen Erkrankung spielen.
Veranstaltungen für Angehörige
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