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Psychiatrische Erkrankungen bedeuten sowohl für den Patienten wie auch für die betroffene Familie eine aussergewöhnliche Belastung. Psychisch krank zu sein bedeutet nicht, dass Betroffene selber Schuld sind an ihrer Erkrankung oder sie einen Mangel an charakterlicher Stärke haben. Psychiatrische Erkrankungen sind reale Erkrankungen, welche Leiden und Hindernisse im Leben verursachen.
Obwohl psychische Erkrankungen immer grössere Beachtung in den Medien finden und durch zahlreiche Institutionen und Interessengruppen breite Öffentlichkeitsarbeit stattfindet, werden Menschen mit psychischer Erkrankung noch immer häufig von der Gesellschaft ausgegrenzt. Dabei kann jeder Mensch psychisch erkranken – Kinder wie Erwachsene, Arme wie Reiche, Männer wie Frauen, Hochschulabsolventen wie Hilfsarbeiter. Aus Angst, selber abgestempelt zu werden, verschweigen betroffene Angehörige vielleicht die Krankheit ihres Familienmitgliedes, ziehen sich von Freunden, Bekannten und Nachbarn zurück, isolieren sich immer mehr. Oder sie denken, sie müssten alles selber im Griff haben und mit den belastenden Situationen alleine fertig werden.
Die vorliegende Informationsbroschüre soll Sie dabei unterstützen, sich Klarheit über Hilfsangebote und Hilfestellungen zu verschaffen. Es soll Sie als Angehöriger eines psychisch erkrankten Menschen jedoch auch für die eigene Befindlichkeit und Rolle sensibilisieren und Sie ermutigen, Fragen zu stellen. Sie sind als betroffener Angehöriger wichtige Bezugsperson, welche eine zentrale Stellung in der Bewältigung einer psychischen Krankheit einnehmen kann.