Angehörige von suizidgefährdeten Personen unterstützen (BAG)
Empfehlungen für Fachpersonen in der psychiatrischen Versorgung
Diese Broschüre richtet sich an Gesundheitsfachpersonen, die suizidgefährdete Personen bei einem Klinikaufenthalt betreuen und behandeln. Sie möchte ihnen die Perspektive von Angehörigen und ihre Bedürfnisse in der Zusammenarbeit mit Gesundheitsfachpersonen näherbringen. Die Empfehlungen fokussieren auf die Nahtstellen am stationär-ambulanten Übergang.
«Angehörige» sind Personen aller Altersstufen, die eine enge Beziehung zur suizidgefährdeten Person pflegen. Oft betreuen mehrere Angehörige eine unterstützungsbedürftige Person. Ihre Bedürfnisse können unterschiedlich sein.
Angehörige von suizidalen Patientinnen und Patienten haben primär in fünf Bereichen ein Bedürfnis zur Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam. Die Umsetzung der folgenden Empfehlungen, kann massgebend zur Unterstützung und Entlastung von Angehörigen beitragen. Dies stets unter Berücksichtigung der Schweigepflicht - ausser in einem absoluten Notfall.
Das Bundesamt für Gesundheit hat die Empfehlungen für Gesundheitsfachpersonen zusammen mit dem Verein Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie (NAP) und weiteren Fachpersonen im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention und des Förderprogramms «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige 2017–2020» erarbeitet. Die Empfehlungen basieren auf dem Projekt «Bedürfnisse von Angehörigen mit psychisch erkrankten suizidalen Personen in ihrem Umfeld», welches im Jahr 2020 von Ecoplan unter Einbezug von Angehörigen durchgeführt wurde.
Herausgeber: Bundesamt für Gesundheit (BAG), Oktober 2021