Beschreibung
Wie kann Partizipation und Selbstbestimmung in der psychiatrischen Versorgung umgesetzt werden? Wie werden Angehörige in die Behandlungsplanung miteingebunden?
Die psychiatrische Patientenverfügung, der Ausbau von empowermentbasierten Angehörigenberatungsangeboten, Home Treatment, Behandlungskonferenzen wie Open Dialouge, Trialoge und die Peer-Arbeit sind einige Beispiele, welche Patientenorientierung und Partizipation ermöglichen. Eine recoveryorientierte Praxis geht nicht immer den psychiatrisch sinnvollsten, sichersten Weg. Im Mittelpunkt stehen die Selbstbestimmung des Einzelnen, die partizipative Entscheidungsfindung sowie die Einbindung der sozialen Dimension. Diese Ausgabe stellt die «Co-Produktion» in den Fokus, eine Form der Partizipation. Co-Produktion beschreibt die gleichberechtigte Zusammenarbeit aller an der Dienstleistung beteiligten Parteien. Mehr zur Co-Produktion und was es mit dem innovativen Bildungsangebot «Recovery College» auf sich hat lesen sie im Artikel von Thomas Lampert. Sibylle Glauser beleuchtet, was geteilte Verantwortlichkeiten bedeuten kann, stellt den systemischen Ansatz «Open Dialogues» vor und berichtet von kontrovers geführten Diskussionen. Das Interview von Tobias Furrer mit Lisa Bachofen gibt einen vertieften Einblick in die «Weiterbildung von Angehörigen-Peers». Offen berichtet Lisa Bachofen über Erfahrungen aus Deutschland, aktuelle Entwicklungen in der Schweiz und zeigt auf, wo sie mögliche Arbeitsfelder für die «Angehörigen-Peers» sieht. Aus eigener Perspektive beleuchtet das NAP bestehende und künftige Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige in der Psychiatrie und freut sich erste Resultate der Zufriedenheitsbefragung in den Angehörigenberatungsstellen präsentieren zu können.