Angehörige von Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung

Das Thema Narzissmus erhält zunehmend Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Dabei kursieren viele Vorstellungen und Irrtümer über Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Das ist wenig überraschend, denn diese Diagnose wird selten direkt gestellt – meist zeigt sie sich erst im Verlauf anderer psychiatrischer oder psychologischer Abklärungen. Die Störung selbst ist komplex und oft schwer zu erkennen: Betroffene wirken nach außen hin oft charmant und selbstsicher, während sie gleichzeitig wenig Einsicht in ihr eigenes Verhalten zeigen.

Einen persönlichen Einblick in das Leben mit dieser Störung gab kürzlich Stefan K. (44) im Interview mit dem SonntagsBlick. Seine Erfahrungen geben einen authentischen Blick in das Innenleben eines Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstruktur. Begleitet und eingeordnet wird der Fall von Narzissmus-Experte Prof. Dr. Marc Walter sowie Dr. Dina Pereira, Ärztin der PDAG. Sie zeigen auf, welche Hürden auch nach einer gesicherten Diagnose bei der Behandlung bestehen.

Den Fokus auch auf Angehörige richten

Aufklärung über Narzissmus ist wichtig – doch mindestens ebenso bedeutsam ist die Unterstützung von Angehörigen. Menschen, die einem narzisstisch geprägten Partner, Elternteil oder einer anderen nahestehenden Person mit Narzissmus verbunden sind, erleben häufig Kontrolle, emotionale Manipulation oder Abwertung. Diese Dynamiken belasten oft mehr die Angehörigen als die betroffene Person selbst.

Das Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie (www.angehoerige.ch) bietet Betroffenen professionelle Beratung und begleitet sie in der wichtigen Abgrenzungsarbeit. Auch Selbsthilfegruppen – wie etwa drei Gruppen in Basel (www.rheinleben.ch/beratung/angeh%C3%B6rigen-selbsthilfe/selbsthilfe-gruppen.html) – eröffnen einen geschützten Raum zum Austausch. Hier können Angehörige ohne Angst vor Stigmatisierung offen über ihre Erfahrungen sprechen und dadurch zur Stabilisierung ihrer eigenen psychischen Gesundheit beitragen.

Wissensvermittlung und Austausch

Im Rahmen eines Angehörigenanlasses referierte Prof. Dr. Marc Walter an der Psychiatrie Baselland zum Thema Narzissmus. Er zeigte auf, wie Angehörige mit dieser herausfordernden Konstellation umgehen können und präsentierte dabei auch die aktualisierte Neuauflage seines Buchs: „Narzissmus“ (Kohlhammer Verlag)

Am 3. April 2025 nahmen über 100 interessierte Personen an der Veranstaltung teil. Im Anschluss tauschten sich viele im Rahmen eines Apéros mit Prof. Dr. Marc Walter und untereinander aus. Die Rückmeldungen zeigten deutlich: Der Bedarf an solchen Formaten ist groß – eine baldige Wiederholung des Anlasses wurde vielfach gewünscht.

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